Virale Hepatitiden
Sowohl die „klassischen“ Hepatitisviren (Hepatitis A-E) als auch andere sogenannte hepatotrope Viren können zu einer Leberwerterhöhung führen – vor allem für erstere existieren heute eine Vielzahl antiviraler Therapien, die die Erkrankung und Virusaktivität unter die Nachweisbarkeitsgrenze (Hepatitis B) drücken oder sogar ausheilen (Hepatitis C) können.
Stoffwechselerkrankungen / Fettleber
Vor allem in den gut entwickelten Industrieländern rückt als Grund der Leberwertveränderungen die sogenannte Fettleber (mit und ohne Diabetes) in den Vordergrund. Die Fettakkumulation in der Leberzelle kann über einen entzündlichen intrazellulären Prozess (sogenannte NASH = nicht alkoholische Fettleberhepatitis) über eine Bindegewebseinlagerung (= Fibrose) in eine Zirrhose führen. In Amerika stellt diese bereits die zweithäufigste Ursache für eine durchgeführte Lebertransplantation dar.
Die Fettleber ist somit – wenngleich völlig schmerzlos – kein Kavaliersdelikt und sollte frühzeitig erkannt und vorrangig durch eine Lebensstilmodifikation behandelt werden. In gar nicht so weiter Zukunft werden uns auch für den nicht-diabetischen Fettleberpatienten darüber hinaus auch medikamentöse Therapien zur Verfügung stehen.
Autoimmunerkrankungen der Leber – 3 an der Zahl
Wie in nahezu jedem Organ des Körpers können auch in der Leber primär 3 Autoimmunerkrankungen auftreten – hierbei kommt es quasi zu einer Fehlleitung des Immunsystems, das sich fälschlicherweise gegen Anteile der Leber richtet, diese als „Feind“ einstuft und einen entzündlich-immunologischen Abwehrprozess einleitet, der in weiterer Folge zu einer Organschädigung führt.
Durch die Kontrolle der speziellen Laborparameter, der sogenannten Auto-Antikörper, kann dieses Problem frühzeitig erkannt und zielgerichtet behandelt werden.
Speichererkrankungen (Hämochromatose / Morbus Wilson)
Auch die pathologisch vermehrte Ablagerung von Elementen wie Eisen oder Kupfer können eine Leberzellschädigung hervorrufen. Auch dies sollte im Zusammenspiel einer zielgerichteten Labordiagnostik (im Falle der Eisenspeichererkrankung auch unter Zuhilfenahme einer genetischen Untersuchung) identifiziert und frühzeitig abgewendet werden.