Vorsorgekoloskopie

Vorsorge Dickdarmkrebs

Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung übernimmt die Kasse ab dem 50. Geburtstag die vollen Kosten für eine Darmspiegelung – auch in meiner Wahlarztordination.

In Österreich erkranken jährlich ca. 5000 Personen an einem Kolonkarzinom (=Dickdarmkrebs, 18% aller bösartiger Tumore), es stellt somit die häufigste Krebserkrankung dar. Bei Männern ist der Darmkrebs nach Prostata- und Lungenkarzinom die häufigste Tumorerkrankung, bei Frauen steht er nach dem Brustkrebs an zweiter Stelle – jedes Jahr sterben 3000 Menschen an dieser Erkrankung.

Vorsorge

Da der Dickdarmkrebs eine starke Altersabhängigkeit zeigt, wurde für die erste im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung von der Kasse übernommene Darmspiegelung ein Lebensalter von 50 Jahren angesetzt. Dies bedeutet, dass auch in meiner Wahlarztordination ab dem 50. Geburtstag und dann alle 10 Jahre diese Untersuchung kostenlos in Anspruch genommen werden kann!

Sie benötigen dazu lediglich die E-Card sowie eine Überweisung Ihres Hausarztes mit dem Vermerk „Vorsorgeuntersuchung – Koloskopie“.

Heutzutage stellt durch die „sanfte Endoskopie“ mit Verabreichung einer „Schlafspritze“ diese Darmspiegelung eine wenig belastende und komplikationsarme Untersuchung dar, die bei uns in einem angenehmen, entspannten Ambiente durchgeführt wird.

Häufige Fragen

Soll ich eine Vorsorge-Darmspiegelung auch machen wenn ich keinerlei Beschwerden habe?

Hierzu gibt es eine ganz eindeutige Antwort – Ja !

Ab dem 50. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Polypen (= Zellneubildungen im Sinne gutartiger Tumore, auch Adenome genannt) in der Darmschleimhaut bilden, tendenziell an. Diese Strukturen machen sich durch keinerlei Symptome oder Schmerzen bemerkbar, da die erste Schicht der Darmschleimhaut nicht mit Nerven versorgt ist und wir somit diesbezüglich kein „Vorwarnsystem“ zur Verfügung haben. Wenn der Polyp sich nicht gerade nah ausgangswärts im Mastdarm befindet, machen sich auch größere Adenome nicht durch eine sichtbare Blutung bemerkbar, da diese Blutmengen vermischt im Stuhl nicht mehr zu Tage treten. Im Rahmen der Koloskopie können diese Polypen nicht nur entdeckt, sondern auch gleich mit den verschiedensten Techniken je nach Konfiguration der Struktur mittels Zange oder Elektroschlinge abgetragen werden.

Damit kann das bei beiden Geschlechtern zweithäufigste Karzinom wirkungsvoll verhindert werden!

Wie verhält es sich mit den Risiken einer Koloskopie?

Wird eine Koloskopie so durchgeführt wie dies heute möglich ist (optimale technische Ausstattung, Sedierung, adäquate Überwachung und Nachbeobachtung), ist das Risikio minimal und wird gemäß einer vor einigen Jahren durchgeführten Untersuchung in qualifizierten Ordinationen mit weit unter 0.02% angegeben. Am häufigsten wird im Anschluss an die Untersuchung ein verminderter Blutdruck in Folge der Sedierung bzw. eventuell ein vermehrtes Blähungsgefühl durch die im Rahmen der Koloskopie verwendete Lufteinblasung verspürt. Zur Verhinderung desselben achten wir aber in unserer Ordination sehr darauf, die insufflierte Luft beim Geräterückzug auch wieder abzusaugen.

Während der Untersuchung sind Sie selbstverständlich hinsichtlich des Blutdrucks, der Herzfrequenz und der Sauerstoffsättigung des Blutes kontinuierlich über einen Monitor überwacht. Alle unsere Assistentinnen haben zusätzlich zu ihrer Ausbildung weiterführende Qualifikationen was die Verabreichung der sedierenden Medikamente betrifft (sogenannte NAPS = Nurse administrated Propofol Sedation).

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass das Risiko, ein Darmkarzinom zu erleiden, um ein Zigfaches höher ist als im Rahmen einer Endoskopie eine Nebenwirkung zu verspüren!

Wird auch eine Magenspiegelung empfohlen?

Für die Magenspiegelung existiert im Gegensatz zur Darmspiegelung noch keine so klare Empfehlung ab welchem Alter erstmals eine Diagnostik erfolgen sollte, auch weil das Magenkarzinom ein selteneres Auftreten aufweist als der Dickdarmkrebs. Andererseits entwicklen sich auch bösartige Erkrankungen des Magens aus völlig asymptomatischen Frühformen, sodaß es auch hier Sinn machen kann, diese frühzeitig zu entdecken und dann auch gleich abzutragen.

Eine Doppeluntersuchung (Gastroskopie + Koloskopie) ist technisch problemlos möglich und wird im Sinne einer „kompletten“ Vorsorge mehrmals täglich in unserer Ordination durchgeführt. Darüber hinaus können wichtige zusätzliche Informationen betreffend der Speiseröhre/Refluxerkrankung, der Besiedelung des Magens mit den häufen Helicobacter-Pylori-Bakterium bzw. Dünndarmveränderungen (z.B. auch der Zöliakie = „Glutenunverträglichkeit“ ) gewonnen werden.

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OA Dr. Martin Ledl

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